Viele kennen die Leistungen der Honigbienen als Bestäuber in der Natur und im Obst- & Gemüseanbau. Die Bedeutung der Wildbienen wurde lange unterschätzt. Viele fliegen schon, wenn es den Honigbienen noch zu kalt oder zu nass ist. Mauerbienen bestäuben z.B. um ein vielfaches effizienter als die Honigbienen.
Ohne Bestäubung durch Bienen keine Früchte und keine Samen. Rund 80% aller hiesigen Wild- und Nutzpflanzen werden durch Bienen bestäubt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass an jedem dritte Happen, den wir essen, Bienen beteiligt waren. Durch ihre Spezialisierung bestäuben Wildbienen Pflanzen, die die Honigbienen aufgrund ihres Körperbaus nicht bestäuben können oder links liegen lassen. Für eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen braucht es neben den Honigbienen auch eine artenreiche Wildbienenfauna.
Die Nistmöglichkeiten der Wildbienen werden immer seltener, da Flächen versiegelt und Totholz entfernt wird. Rund 300 von 560 Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste.
Hinzu kommen die negativen Auswirkungen von Monokulturen in der Landwirtschaft. In den letzten Jahren ist das Nahrungsangebot auf Feldern und in Gärten zurückgegangen.
„Pflanzenschutzmittel“, also Pestizide, wirken nicht nur auf Schädlinge, sondern sind tödlich für Bienen, stören ihre Orientierung oder schwächen ihr Immunsystem.
Zu den Wildbienen gehören kleine Arten von gerade mal 5 mm Größe bis zu den 3 cm großen Holzbienen und Hummeln. Viele sehen der Honigbiene zum Verwechseln ähnlich. Typisch für Bienen ist eine pelzige Behaarung. Am Bauch oder an den Beinen tragen sie den Pollen, das unterscheidet sie von den Wespen. Für Zoologen gehören Wildbienen zur außerordentlich artenreichen Insektenordnung der Hautflügler (Hymenoptera) zur Familie Apidae.
Wo leben sie?
Pelzbienen präferieren senkrechte Abbruchkanten, Uferböschungen und Lösswände. Mauerbienen finden ein Zuhause in Fugen und Spalten von alten Gemäuern und Fachwerk. Sandbienenarten nisten
in lockeren Sandböden oder festgefahrenem Boden von Feldwegen.
Nester aus Pflanzenhaaren bauen sich Wollbienen in Trockenmauern, Steinhaufen oder alten Baumstämmen. Holzbienen nagen ihre Nestgänge gerne selbst in mürbes Totholz oder in markhaltige Stängel.
Gemeine-Pelzbiene
Rotpelzige-Sandbiene
Blaue-Holzbiene
Natterkopf-Mauerbiene
Garten-Wollbiene
Dunkle Erdhummel
-Vor 270 Mio Jahren
Erste Hautflügler – zu dieser Ordnung gehören Bienen, Wespen und Ameisen
-Vor 130 Mio Jahren
Erste Blütenpflanzen
-Vor 100 Mio Jahren
Erste Bienen – die älteste fossile Biene ist ca. 92 Mio alt
-Vor 60 Mio Jahren
Massenaussterben – aufgrund eines Klimawandels durch ein Meteoriteneinschlag
-Vor 55 Mio Jahren
Sozialverhalten entsteht – Bienenarten zeigen erstmals komplexe Sozialstrukturen
-Vor 25 Mio Jahren
Geburtsstunde der Hummeln
-Vor 20 Mio Jahren
Geburtsstunde der Schmal- und Furchenbienen
-Vor 250.000 Jahren
Erster Kontakt zwischen Bienen und Mensch
-Vor 9.000 Jahren
Beginn der gezielten Haltung von Honigbienen in Anatolien
-Vor 4.500 Jahren
Erste Blüte der Imkerei in Ägypten
-Vor 2.400 Jahren
Bienenforschung entsteht - Hippokrates entwickelt Honigsalben gegen Fieber
-Vor 1.200 Jahren
Karl der Große befielt Einrichtung von Imkereien | Zeidlerei als Waldbienenzucht entsteht
1. Blütenvielfalt schaffen: Mehr Bienennahrung anbieten!
Ungenutzten Rasen in artenreiche heimische Wildblumenwiesen umwandeln. Nach der Ernte Nutzbeete als Blühfläche einsäen. Balkone mit Kräutern bepflanzen.
2. Lebensraum schaffen: Sorge für Wildbienen-Nistplätze!
Eine „Wilde Ecke“ mit Totholz-Haufen, offenen Bodenflächen und Trockenmauern schaffen natürliche Nistplätze für Bienen und weitere Nützlinge.
3. Gifte stoppen: Kaufe Bio und verzichte auf Chemie!
Bio-Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern schont Bienen. Verzichte im Haus auf alle Arten von Pestiziden wie Insektizide und Herbizide.
4. Torffrei pflanzen: Nur Blumenerden ohne Torf kaufen!
Durch Torfabbau werden Moore als CO2-Speicher und eine seltene Artenvielfalt unwiederbringlich zerstört. Besser: torffreie Erde von Bioabfällen aus deiner Stadt.
5. Bienenpate werden: Jetzt Bienenretter werden!
Mit einer Patenschaft für Bienen unterstützt du aktiv die Arbeit der Initiative Bienenretter und förderst Projekte für eine nachhaltige Entwicklung.
„Wildbienenhotels“ aus dem Handel sind zwar optisch schön, aber nicht immer nützlich. Selber bauen macht Spaß und hilft oft mehr:
Aus unseren Erfahrungen haben wir zusammen mit einem Biologen Nisthilfen und eine modulare Nistsäule für unterschiedliche Arten entwickelt.
Mini-Flyer "Lass deine Stadt aufblühen!"
Was kann jeder Einzelne für Bienen tun?
Bunt statt Grün! Ob auf dem Balkon, im Garten oder am Straßenrand - Bestäuber brauchen Vielfalt. Lass uns ein blühendes Band durch unsere Stadt ziehen! Mit Pflanztipps für Fensterbrett, Balkon und Garten.
Format: DIN A7, 8 Seiten.